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Nachtverkehrskonzept für die Region Stuttgart: „nachtaktiv“-Linien neu beleben

Ein einheitliches Nachtverkehrskonzept für die gesamte Region Stuttgart, das den Entwicklungen der vergangenen Jahre Rechnung trägt und die Optimierung der Reisezeiten zum Ziel hat, würde ein erhebliches Fahrgastpotential heben können.

Interfraktioneller Antrag zum Haushalt 2025
Fraktionen CDU/ödp und Bündnis 90/Die Grünen

Antrag:

Die Geschäftsstelle wird beauftragt,

  1. den Status Quo der aktuellen und zukünftig geplanten Nachtverkehre in den Landkreisen und der Landeshauptstadt zu erheben und aufzubereiten. Diese Erhebung soll dazu dienen, in einem nächsten Schritt die Erstellung eines einheitlichen Nachtverkehrskonzepts für die Region Stuttgart in Zusammenarbeit mit den Landkreisen vorzubereiten.
  2. darzulegen, wie eine Neukonzeption der ehemaligen „nachtaktiv“-Linien aussehen könnte, die in den Nächten von Sonntag bis Donnerstag die Andienung aller Mittelzentren der Region umfasst und perspektivisch in eine Ausschreibung dieser Nachtbuslinien münden kann.

Begründung:

Nachtverkehrskonzept:

Der öffentliche Nachtverkehr hat sich in den vergangenen Jahren wesentlich weiterentwickelt.

Seit dem Jahr 2016 fährt die S-Bahn an Wochenenden die ganze Nacht hindurch und ersetzte damit die regionalen „nachtaktiv“-Busse. Seit dem Jahr 2022 fahren die SSB-Nachtbusse die gesamte Woche über und bedienen das Stuttgarter Stadtgebiet. Ab Dezember 2025 soll auch die Stadtbahn am Wochenende in der ganzen Nacht durchgängig fahren. Weitere Einflüsse wie die Pandemie, die Einführung des Deutschlandtickets und die Weiterentwicklung der Nahverkehrspläne haben zu Veränderungen bzw. Anpassungen im Angebot geführt. 

Es ist ersichtlich, dass die Nachtverkehrsnetze der SSB und der S-Bahn unabhängig voneinander entstanden sind. Der Umstieg zwischen den Verkehrsträgern insbesondere in der Landeshauptstadt ist heute nur schlecht möglich und ist hinderlich, eine schnelle, durchgehende Mobilitätskette in die Region aufzubauen, die von den Fahrgästen besser genutzt wird. Der zentrale Umstiegs- und Abfahrtsort der Nachtbusse am Schlossplatz ohne direkten S-Bahn-Anschluss ist dafür ein leuchtendes Beispiel. 

Auch in den Landkreisen hat sich der Nachtverkehr mit weiteren Nachtlinien, der Ausweitung von flexiblen VVS-Rider-Verkehren und der Einführung der MEX-Nachtzüge weiterentwickelt.

Ein einheitliches Nachtverkehrskonzept für die gesamte Region Stuttgart, das den Entwicklungen der vergangenen Jahre Rechnung trägt und die Optimierung der Reisezeiten zum Ziel hat, würde ein erhebliches Fahrgastpotential heben können.

Neukonzeption „nachtaktiv“-Busse:

Der Ausbau des Nachtverkehrs in den vergangenen Jahren wurde getragen von dessen Erfolg und der wachsenden Nachfrage. Aus den Fraktionen der Regionalversammlung wurde über die Jahre oft der Wunsch nach einem durchgängigen Nachtverkehrsangebot der S-Bahn geäußert. An einem solchen Ziel sollten wir auch festhalten. Aber dieser Wunsch scheiterte in der Vergangenheit an den immensen Kosten und nicht zuletzt an der eingeschränkten Verfügbarkeit der Triebfahrzeugführerinnen und -führer. 

Deswegen bitten wir die Geschäftsstelle darzulegen, wie eine Neukonzeption der “alten” „nachtaktiv“ -Linien für die Nächte von Sonntag bis Donnerstag aussehen könnte und welche Kosten bei einer Ausschreibung dieser Linien entstehen würden, um die Mittelzentren der Region durchgängig an die Landeshauptstadt anzubinden.