Antrag vom 21. Oktober 2019 zum Haushaltsplan 2020
Antrag:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit den übrigen Aufgabenträgern im ÖPNV in der Region sowie dem VVS Verhandlungen über die Einführung und Finanzierung eines Jahrestickets für Schüler, Auszubildende und Studierende in der Größenordnung von 365 Euro aufzunehmen.
2. Die Einbeziehung des Seniorentickets sowie eines regionsweiten Tickets für Menschen in staatlichen Hilfesystemen (ALG II, Grundsicherung, Wohngeld, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz) sollen ebenfalls geprüft und als weitere Optionen dargestellt werden.
3. Der VVS soll dazu in einer Sitzung des Verkehrsausschusses verschiedene Ticket- und Fi-nanzierungsmodelle vorstellen. Ebenso sollen dabei verkehrliche Wirkungen Berücksichtigung finden.
Begründung:
Die VVS-Tarifreform vom April 2019 stellt einen großen Schritt bei der Vereinfachung und Vergünstigung der Fahrpreise im Verbundgebiet dar. Gerade außerhalb der Kernstadt ist sie dabei auch ein Schritt zu mehr Tarifgerechtigkeit für die Fahrgäste in der Fläche der Region, die eine geringere Bedienungsqualität haben und bislang überproportional stark bei den Fahrpreisen belastet wurden. Es gibt aber Fahrgastgruppen, die bislang nicht von der Reform profitieren. In erster Linie sind dies Schüler, Auszubildende und Studierende, also die zukünftigen Fahrgäste und Jahreskartenbesitzer. Ebenso wird es immer wichtiger, sozial schwächere Gruppen im VVS-Tarif mitzunehmen, seien das nun Senioren oder Menschen in staatlichen Hilfesystemen.
Zentrales Ziel dieses Antrags ist die Schaffung einer Entscheidungsgrundlage für Vereinheitlichung des Tarifsystems und die Schaffung eines für alle Fahrgäste attraktiven und transparenten Tarifgefüges – unabhängig von ihrer sozialen Lage und aktuellen Lebenssituation. Innovative Ticketlösungen zur Förderung und Vereinfachung der ÖPNV-Nutzung sind angesichts der Klimakrise dringend notwendige Bausteine einer Verkehrswende in Richtung nachhaltiger Mobilität.