Die S-Bahn muss zuverlässiger werden

Unser Sechs-Punkte-Plan

 

Antrag:

Die Geschäftsstelle wird beauftragt,

  1. für das Qualitätsmanagement mit der DB Regio S-Bahn GmbH und der DB Netz AG eine Stelle zu schaffen. Mittels eines Vier-Augen-Prinzips sollen beim Störungsmanagement und bei der Erstellung und Überwachung des Schienenersatzverkehrs die Interessen des Aufgabenträgers vertreten werden.
  2. zu prüfen, einen Reservezug mit Bereitschaftspersonal zu bestellen, der in der Wendeschleife Schwabstraße positioniert wird und auf betriebliche Störfälle reagieren kann.
  3. im Dialog mit den SSB die Lichtsignalanlagen auf dem Abschnitt Heslach - Vaihingen auf 80m Züge umzurüsten, damit bei Stammstreckensperrungen (2025) die U1 nach Vaihingen verlängert werden kann.
  4. in Zusammenarbeit mit der S-Bahn Anpassungen an der Software vorzunehmen, um bei Türschließung gleichzeitig die Schiebetritte einzufahren. Ein analoges Vorgehen bei Türöffnung wäre sinnvoll.
  5. zu prüfen, wie der Störungseintrag von außen ins S-Bahn-Netz reduziert werden kann. Hierzu soll dargestellt werden, wo häufig Störungen durch Personen im Gleis auftreten und in welchen Bereichen eine Einzäunung der Trassen möglich wäre.
  6. den Bau von Bahnsteigtüren nach Inbetriebnahme von ETCS und ATO in den Stationen Mittnachtstraße bis Universität plus Bad Cannstatt zu prüfen.

Begründung:

Die Aufgabenträgerschaft für den S-Bahn-Verkehr ist eine der bedeutendsten Aufgaben des Verbands Region Stuttgart. Leider zeichnet sich in den vergangenen Jahren ein Negativtrend ab. „Zu behaupten, die S-Bahn Stuttgart agiere derzeit glücklos, wäre eine schamlose Untertreibung“, schreibt die Stuttgarter Zeitung am 3. Februar 2023. Insbesondere während der zahlreichen Bauphasen leidet die Qualität des S-Bahn-Betriebs und der Ersatzmaßnahmen.

(1) Mit einer Stelle beim Verband Region Stuttgart für Qualitätsmanagement wollen wir unserer Rolle als Aufgabenträger wieder gerecht werden. Durch die Implementierung eines Vier-Augen-Prinzips u.a. in den Bereichen Störungsmanagement und Schienenersatzverkehr wird eine zusätzliche Sicherheitsstufe eingeführt, die sicherstellt, dass Entscheidungen und Maßnahmen im Sinne des Aufgabenträgers und der Fahrgäste getroffen werden.  Dies soll dazu beitragen, das Störungsmanagement zu optimieren und Betriebsunterbrechungen zu minimieren. Ebenso ermöglicht eine solche Stelle, die Umsetzung der Maßnahmen vor Ort zu überprüfen und Verbesserungen vornehmen zu können.

(2) Um auf betriebliche Störfälle flexibel reagieren zu können, wollen wir die Bereitstellung eines Reservezugs in der Wendeschleife Schwabstraße prüfen lassen. Dieser Zug kann schnell einsatzbereit sein und auf unvorhersehbare Störungen reagieren. Damit können die Auswirkungen auf den Fahrplan und die Pünktlichkeit reduziert werden.

(3) Der Schienenersatzverkehr bei Stammstreckensperrungen mit der U34 der SSB hat sich bewährt. Nach Einstellung der U34 und Umbau der U1 sind Anpassungen der Lichtsignalanlagen auf dem Abschnitt Heslach - Vaihingen notwendig, um die zukünftig 80m langen Züge nach Vaihingen verlängern zu können. Diese Gespräche müssen jetzt mit den SSB begonnen werden, um 2025 einen leistungsstarken Schienenersatzverkehr ohne Stammstrecke und ohne Panoramabahn anbieten zu können.

(4) Die Schiebetritte bedeuten nicht nur eine Erhöhung des Komforts, sondern auch eine Verlängerung der Fahrgastwechselzeiten. Mit dem zeitgleichen Einfahren der Schiebetritte mit der Türschließung lassen sich wertvolle Sekunden sparen. In Zusammenarbeit mit der S-Bahn und ggf. dem Hersteller sollen diese Anpassungen geprüft werden.

(5) Zahlreiche Betriebsstörungen werden durch Personen im Gleisbereich erzeugt. Die Reduzierung dieser Störungseinträge von außen ins S-Bahn-Netz ist daher von großer Bedeutung. Nach einer Analyse der Problemschwerpunkte soll eine Einzäunung der Trassen geprüft werden, wie dies bei U-Bahn Systemen Standard ist. Dies trägt nicht nur zur Vermeidung von Störungen bei, sondern erhöht auch die Sicherheit der Fahrgäste.

(6) Nachdem mit der Einführung von ETCS und ATO das genaue Halten der Züge ermöglicht wird, soll der Bau von Bahnsteigtüren in den Stationen Mittnachtstraße bis Universität plus Bad Cannstatt geprüft werden. Sie verhindern das Betreten der Gleise und minimieren das Risiko von Unfällen und Störungen.