Pressemitteilung vom 17. September 2013
Die Grünen im Verband Region Stuttgart verlangen von der DB Regio einen Verzicht auf ihren Anteil an der VVS-Tariferhöhung für das Jahr 2014. „Die vorgesehene Erhöhung des Tarifs könnte dadurch entsprechend niedriger ausfallen“, sagt der Ludwigsburger Regionalrat Josef Matschiner. Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion für den Verkehrsausschuss am 18. September vorgelegt.
Nach Schätzungen der Fraktion beläuft sich der Anteil der DB-Regio an der Tariferhöhung auf 3 bis 4 Mio. Euro. „Der Verzicht würde eine Reduzierung der Tariferhöhung von 2,8 auf rund 2,0% bewirken“, so die Berechnungen Matschiners.
Die Grünen begründen ihre Forderung mit den anhaltenden Störungen bei der S-Bahn. Pannen seien inzwischen fast zum Normalfall geworden: Oberleitungsschäden, Signalstörungen und Stellwerksproblemen, dazu die Mängel bei den neuen S-Bahnen. Informationen und Störungsmanagement seien meist unzureichend und eine Zumutung für die Pendler. Neben den Fahrgästen, die unter den Beeinträchtigungen leiden, habe die DB dem Ruf des öffentlichen Nahverkehrs in der Region massiven Schaden zugefügt. Beim VVS würden sich Beschwerden und Erstattungsanträge häufen.
„Für die miserable Leistung während des letzten Jahres mussten die Fahrgäste voll bezahlen während die DB Regio nur eine gedeckelte Pönale geleistet hat“, kritisiert Matschiner. Der DB in dieser Situation auch noch mehr Geld zukommen zu lassen, sei den VVS-Kunden nicht zu vermitteln. „Der Verzicht auf die Tariferhöhung wäre endlich ein konkretes Zeichen, dass man seitens der DB zum verursachten Chaos steht und die Situation der Fahrgäste ernst nimmt“, betont der grüne Verkehrsexperte.
„Klar ist für uns aber auch, dass der Verzicht seitens der DB Regio auf eine Erhöhung der Tarifeinnahmen nur ein erster Schritt aus der S-Bahn-Misere sein kann.“ betont der verkehrspolitische Sprecher und Stuttgarter Regionalrat Mark Breitenbücher. Beim im Herbst stattfinden S-Bahn-Gipfel müssten seitens Verband Region Stuttgart und DB Maßnahmen beschlossen werden, wie die S-Bahn wieder flott gemacht werden könne. „Die Pendler und die Wirtschaft in der Region benötigen vor allem eine funktionierende S-Bahn. Dabei ist es wichtig, auch den finanziellen Druck auf die DB AG z.B. durch Schadensersatzforderungen und Beschwerde bei der Bundesnetzagentur zu erhöhen.“