Pressemitteilung vom 21. Januar 2013

Grüne Regionalfraktion fordert Stellungnahme der Bahn zu Störungsserie bei der S-Bahn:

"S-Bahn-Chaos ist nicht weiter hinnehmbar"

"Jetzt muss Klartext geredet werden", mahnt die grüne Verkehrsexpertin Eva Mannhardt im Hinblick auf die Debatte zum S-Bahn-Betrieb im kommenden Verkehrsausschuss. Die über Monate anhaltenden massiven Störungen beim S-Bahn-Betrieb seien den Fahrgästen nicht weiter zuzumuten. DB bzw. DB Regio müssten dem Ausschuss Rede und Antwort stehen, wie es weitergehen soll. Dies gelte auch für die Wegeführung vom Hoch- zum S-Bahnsteig nach Verlegung der Bahnsteige im Hauptbahnhof Stuttgart im Rahmen der Baumaßnahmen zu Stuttgart 21."


Entsprechende Anträge hatte die Fraktion bereits im November vergangenen Jahres vorgelegt. Gefordert werden eine genaue Problemanalyse und konkrete Vorschläge, wie ein fahrplanmäßiger Betrieb der S-Bahn wiederhergestellt werden kann. Außerdem muss das Störfallmanagement deutlich verbessert werden. "Wir erwarten, dass Vertreter der DB Regio konkrete Vorschläge auf den Tisch legen, wie ein pünktlicher und fahrplanmäßiger Betrieb der S-Bahn gewährleistet werden kann. Die DB Regio hat Ihre vertraglichen Verpflichtungen für die sie bezahlt wird einzuhalten", so Mannhardt. Die Grüne Fraktion fordert auch eine Analyse der derzeitigen Probleme. Dargestellt werden solle unter anderem die Anzahl der seit Juni 2012 ausgefallenen S-Bahnen und Regionalbahnen, sowie der täglichen Verspätungen. Von besonderem Interesse ist die Ursache der systematischen Verspätungen in der Hauptverkehrszeit. "Die Situation für die S-Bahn-Pendler hat sich im letzten Jahr drastisch verschlechtert", betont Eva Mannhardt, Regionalrätin aus dem Kreis Ludwigsburg. Es sei unzumutbar und nicht akzeptabel, dass Fahrgäste, die Monats- und Jahrestickets gekauft haben, nicht die im Voraus bezahlte Leistung erhalten.


Darüber hinaus sei das Störungsmanagement an den S-Bahnhöfen unzureichend. "Man konnte in den vergangenen Monaten den Eindruck gewinnen, dass für die DB die S-Bahn-Fahrgäste eine besonders lästige Erscheinung des Bahnbetriebs sind ", kritisiert Mannhardt, "anders lässt sich das anhaltend dilettantische und unkoordinierte Störfallmanagement nicht erklären." Die Anzeigetafeln und automatischen Anzeigen stimmen oft weder miteinander noch mit dem chaotischen S-Bahnverkehr überein. Fahrgäste würden teilweise durch falsche Ansagen verwirrt oder blieben an den Haltestellen in der Fläche oft gänzlich uninformiert. Service-Kräfte der DB waren bei Störungen ebenso ratlos wie die Fahrgäste.


"Wenn die S-Bahn derart beeinträchtigt wird, dass der Fahrplan über so lange Zeit nicht mehr eingehalten werden kann und auch das Störfallmanagement nicht funktioniert", so Mannhardt, "ist die Verursacherin für den entstandenen Schaden in vollem Umfang ersatzpflichtig. Von der Verwaltung erwarten wir deshalb einen Vorschlag, wie hoch eine mögliche Schadenersatzforderung an die DB ausfallen soll."


 "Nach dem chaotischen Bahnbetrieb der letzten Monate darf nicht noch mehr dazukommen", warnt Mannhardt. Schon im Vorfeld müsse deshalb geklärt werden, wie die Wegeleitung im Hauptbahnhof Stuttgart nach Versetzung des Prellbocks funktionieren soll. Da dann auch die mittleren S-Bahnabgänge wegfielen, sei die Wegeführung für Fahrgäste, insbesondere in der Hauptverkehrszeit, wichtig. Bislang herrsche mit zwei Abgängen oft drangvolle Enge auf den Gleisen. Mannhardt: "Wir legen Wert auf den expliziten Nachweis, dass alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Darüber hinaus müssten bereits im Vorfeld Verschlechterungen bei den Anschlüssen durch längere Umstiegszeiten analysiert und kommuniziert werden."