Pressemitteilung vom 7. Februar 2011
Im Verkehrsausschuss am 9. Februar soll über den Vorschlag abgestimmt werden, dass die DB AG für ein Jahr die Kosten für den Betrieb von sechs zusätzlichen S-Bahnfahrten übernimmt. Morgens und abends wird so ein einheitliches Ende des 15 min Takts auf allen Linien erreicht. Diese Leistung schlägt bei der Bahn mit 1,3 Mio € zu Buche und ist als Entschädigung für die erheblichen Zugstörungen und Verspätungen im S-Bahn-Betrieb im Jahr 2010 gedacht.
Dieser Verhandlungserfolg basiert zwar auf einem Antrag der Grünen Regionalfraktion, ist jedoch zu wenig: „In den Hauptverkehrszeiten ist die S-Bahn immer noch unpünktlich und allein in den letzten drei Januarwochen hat es mindestens vier Mal größere Störungen im Betrieb gegeben“, kritisiert der Ausschusssprecher der Grünen Fraktion Mark Breitenbücher die Situation. „Bevor diese Störungen nicht dauerhaft beseitigt werden, dürfen wir die Bahn nicht aus der Pflicht entlassen.“ Es gehe nicht an, dass mit der Einmalzahlung suggeriert werde, alles sei jetzt wieder in bester Ordnung. „Das Gegenteil ist der Fall“, so Breitenbücher. Grüne Regional- und VVS-Aufsichtsrätin Eva Mannhardt fordert weitere Anstrengungen und die Wiederherstellung des reibungsfreien Betriebs. „Andernfalls wird durch die zu erwartenden Fahrgastrückgänge das ganze Verbundsystem in Mitleidenschaft gezogen“, befürchtet Mannhardt.
Die Grünen sehen eine Ursache der Störungen im maroden Zustand des Gleisvorfelds. "Wir werden die Vertreter der Bahn, die im Ausschuss anwesend sind, auffordern, konkrete Sanierungspläne vorzulegen", kündigt Breitenbücher an.
Darüber hinaus fordern die Grünen Regionalräte für die von den chaotischen Zustände zwischen Juni und Dezember 2010 betroffenen Fahrgäste eine echte Wiedergutmachung. „Ein VVS-Kunde braucht keinen DB-Reisegutschein. Er hat für eine Leistung des VVS bezahlt, die nicht erbracht wurde, deshalb muss ihm ein Teil seiner Kosten für sein VVS-Ticket ersetzt werden“, so Mannhardt. Da besonders die Berufstätigen in den Hauptverkehrszeiten betroffen waren, die überwiegend Zeitkartenbesitzer sind, halten die Grünen eine Rückzahlung durch die DB AG im Wert von mindestens einer Monatsrate beim Jahresticket für angemessen. „Und da kommt die DB noch gut weg, wenn man berücksichtigt, dass den Fahrgästen erheblicher Schaden durch Arbeitszeitausfälle entstanden ist.“ ergänzt Breitenbücher.