Pressemitteilung vom 9. Juni 2015
Die Grünen im Verband Region Stuttgart (VRS) fordern die Deutsche Bahn auf, auch im Schienennetz der S-Bahn das neue Sicherheitssystem ETCS einzubauen und das Fahrzeugmaterial entsprechend nachzurüsten. Ein entsprechender Antrag wurde im Verkehrsausschuss eingebracht. „Seit drei Jahren fährt die S-Bahn Stuttgart mit inakzeptablen Pünktlichkeitswerten, und auch bei den vergangenen S-Bahn-Gipfeln ist von der DB AG keine Maßnahme vorgestellt worden, die in absehbarer Zeit Verbesserungen verspricht“, begründet die Sprecherin der Fraktion im Verkehrsausschuss Eva Mannhardt den Antrag. „Nachdem Experten die Wirksamkeit der Sicherheitstechnik ETCS auf die Pünktlichkeit nachgewiesen haben, sehen wir die Bahn in der Pflicht, diese Möglichkeit zu nutzen, um den vereinbarten Vertragsbedingungen mit dem Verband gerecht zu werden.“
Die DB AG wird die neuen Strecken im Schienennetz von S21 und der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm mit der Sicherheitstechnik ETCS ausstatten. Davon ausgenommen ist in den bisherigen Planungen die neue S-Bahn-Strecke zur Mittnachtstraße sowie die Nachrüstung der S-Bahn-Stammstrecke. Selbstverständlich muss die DB AG auch alles Wagenmaterial für die neue Technik verwendbar machen und entsprechend nachrüsten.
Die Grünen fordern nun, dass in der anstehenden Ausschreibung für die Sicherheitstechnik auch die neue S-Bahnstrecke berücksichtigt wird und eine Zeitschiene für die Nachrüstung der Stammstrecke und des Wagenmaterials genannt wird. „Es ist niemandem verständlich zu machen, dass in einem neuen Hauptbahnhof verschiedene Sicherheitssysteme eingebaut wären. Nicht nur würde die Chance für eine deutliche Verbesserung der Pünktlichkeit verpasst werden. Gleichzeitig hätten wir den unsinnigen Zustand, dass die Gleise im neuen Bahnhof und dessen Einzugsbereich im VVS-Netz mit zwei nicht kompatiblen Systemen ausgestattet wären. Keine S-Bahn könnte dann im Bedarfsfall über neue Strecken geführt werden“, resümiert Regionalrätin Mannhardt. „Wir erwarten von der Bahn, dass sie zu Ihrer Gesamtverantwortung für das Liniennetz steht.“